Approaching the intersection of history and memory through the performative turn highlights what they have in common and how important it is to avoid a rigid bifurcation between the two. […] The performative enhances the overlap between history and memory because it borrows from both. It offers us truth statements rather than true statements, though the two coincide more frequently than not.

 

The performance of the past: memory, history, identity – Jay Winter
Theatergruppe Griot und António Soares Lopes.

Die TeilnehmerInnen diskutieren die Restaurierung der Archivbestände und die Rolle von Stimme und Gedächtnis in Kunstpraxen. António Soares Lopes ist ehemaliger Direktor der staatlichen Rundfunkanstalt Guinea-Bissaus. Lissabon, 2018.

N,Foré Mbitna, vier Lieder.

Abschrift und Übersetzung von Balanta ins Portugiesische, Kontextualisierung und Auslegungen von Agostinho Fande. Vier Auszüge aus einem Tonband mit der handschriftlichen Notiz Música Balanta N,Foré, (Archivbestände der staatlichen Rundfunkanstalt Guinea-Bissaus). Restaurierung und Digitalisierung von Nadja Wallaszkovits, Cheftechnikerin des Phonogrammarchivs, eines Instituts der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Während des Befreiungskampfes waren Sänger – Djidius – eine kulturelle Front gegen die Kolonialisten. Neben einer aktiven Rolle bei dem Anspornen der Kombattanten und der Bevölkerung, insbesondere im Falle von Verlusten oder Niederlagen an der Front, warben die Djidius für den Zusammenhalt und den standhaften Widerstand. Sänger wie N,Foré MBitna wurden Kampfsänger oder Volksunterhalter genannt. MBitnas Lieder, die den Mut der Kämpfer unterstreichen, vermitteln auch das Anstreben der Partei, insbesondere ihres Anführers Amílcar Cabral, und verurteilen die Gräueltaten der portugiesischen Kolonialisten.

Betukghe a cumando nlus ba kpana, to ba kpana bituk a Boké, ndis a Boké nghas Conacri; nhowid
Conacri yoó, toca ribou nhowid, Conacri yoó
Conacri bighate binkecna wali bissafunna, wambu be funii Mbortcha Mbuquê nka ribaá
Purtuguis nfeth kykió babé nwotsan, awé bka queca fugu, wen bka fughoó
Purtuguis nfeth kykió babé nwotsan, awé bka queca fugu, wen bka fughaá
A sante bissani mkpordeoó, ndungué ndan woi, fugu ma binhaba kintede kdoó

Übersetzung und Auslegung

Ich wurde vom Kommando einberufen und ging dorthin, um zu antworten. Als ich dort ankam, sagten sie mir, dass das Kommando in Boké sei; als ich in Boké ankam, sagten sie mir, dass meine Einberufung vom Oberkommando des Kampfes in Conakry käme und dort soll ich erscheinen.

Refrain

Schließlich stellte sich heraus, dass das Oberkommando mich seit langer Zeit suchte, denn ich sollte in Conakry als Kampfsänger bleiben, und jetzt, dass sie mich fanden, werde ich die Aufgabe übernehmen, die mir anvertraut wurde.

 

In Anbetracht des von N,Foré im ersten Vers beschriebenen Wegs, der mit dem Aufbruch zum Kommando in Boké beginnt, gefolgt von der Reise nach Conakry, können wir daraus schließen, dass es sich von einer Person im untersten Rang der hierarchischen Pyramide des Kommandos, handelt, die von der Spitze der Pyramide, dem obersten Kommando des Kampfes in Conakry, aufgerufen wird. Die Aufwärtsbewegung von N,Foré, um auf den Aufruf zu antworten, zeigt nicht nur, wie wichtig Musik während des Kampfs war, sondern auch wie die Kommandozeile in der organischen Struktur des PAIGC funktioniert: Disziplin, Ordnung und Respekt vor der Stimme des Oberkommandos. In dem letzten Vers, erklärt N,Foré dass, weil die Kampfführung ihm die Rolle des Sängers anvertraut hat, müsse er einen solchen Beweis des Vertrauens entgegenkommen. Er würde daher die Rolle des Kampfsängers übernehmen wie diejenigen, die an der Front die Waffen greifen. Daher der Wunsch, mit Begeisterung zu singen, als wertvoller Beitrag zur Verwirklichung der Mission der Partei: die Befreiung Guinea-Bissaus vom kolonialen Joch und seine Entwicklung.

Übersetzung und Auslegung

Die Portugiesen beharren seit Jahren darauf, uns das Leben kompliziert zu machen. Es scheint mir, dass sie nur mit Feuer unser Territorium verlassen werden. Denn Feuer sollen sie bekommen. (2x)

Wir förderten bereits unzählige Verhandlungen, dass ich nun enttäuscht bin. Es bleibt uns nicht übrig, als in unserem Land auf sie Feuer zu eröffnen.

 

In den ersten und zweiten Versen der Sänger N,Foré Mbitna zeigt ungeldudig auf die Zeitdauer der Kolonialherrschaft (kykió) und auf die Erschöpfung, die sie verursachte. Als Gründe dafür zählt der Sänger die unmenschlichen Behandlungen und das Beharren der Portugiesen im Territorium Guinea-Bissaus für weitere Jahrzehnten zu bleiben. Der Ausdruck „babé nwotsan, awé bka queca fugu“ bezieht sich auf jemand, der absichtlich etwas Simples verkommpliziert, das heißt die Portugiesen zeigen keine Bereitschaft, friedlich die Unabhängigkeit zu verhandeln. Deshalb sei die einzige Alternative, Feuer zu eröffnen. Auch hier zeigt N,Foré, dass der bewaffnete Kampf der einzige Weg sei, die Kolonialisten aus dem Territorium zu zwingen, da alle anderen Alternativen von den Portugiesen nicht ernst genommen wurden.

 

Im dritten Vers drückt N,Foré seine Ungeduld angesichts der fruchtlosen Gespräche durch den Ausdruck „a sante bissani nkpordeoó” aus. Das Einzige was übrig bleibt, sei deswegen die Portugiesen innerhalb des Territoriums zu bekämpfen. In diesem Vers ist es noch wichtig, den Ausdruck “Ndunguê ndan” zu unterstreichen, was in der Balanta Sprache buchstäblich einen großen Pelikan bedeutet. In dem Zusammenhang wird der metaphorische Ausdruck als eine Zurschaustellung der Kraft der PAIGC-Guerillas eingesetzt. Er vergleicht die Fähigkeit der Guerillas, die Kolonialtruppen zu überwältigen, mit der eines Pelikans einen gesamten Fischschwarm mit seinem Schnabel zu fangen.

Benhanbido ló be mirande a Guiné
bkõ lussa bka quidutar quiba thacá
mblibliguilé ma tumba be nfissandé a fiere fobo biaba quiek lussaá
ndja fle té biquini dufle bute min santiá buma begue
awe blus ka wiló, africano PAIGC
africano, africano PAIGC
Bidemi bika, bikitny mada hery kbubaam?!
Nquê bidemi bika, bikitny mada hery kbubaam?!
Bu nsak nghala, ufud nghala kibu quefun.
Gbiny djini curajoso, bin her kbaam.
Gbini djini curajoso, djini ku Cabo-Verde.

Übersetzung und Auslegung

Diese Leute [Portugiesen] beharren hartnäckig darauf, sich innerhalb des Territoriums Guineas zu bewegen.
Sie müssen aber auf jeden Fall unser Territorium verlassen, weil sie sonst eine Erniedrigung erleiden werden wie nie zuvor
Wenn die Tugas [Portugiesen] bis jetzt insistieren, dann, weil wir vertrödeln,
Denn an dem Tag, an dem wir uns entscheiden, sie zu bekämpfen, werden sie das Land der Afrikaner, das Land der PAIGC, verlassen
Land der Afrikaner, Land der Afrikaner, Land der PAIGC

 

In diesem Lied zeigt N,Foré durch den Ausdruck “ló be mirande a Guiné”, dass es bereits mehrere Versuche gab, eine friedliche Erlangung der Unabhängigkeit mit der Metropole zu verhandeln. Die Tugas [guinea-bissauischer Ausdruck, der PortugiesInnen bezeichnet] zeigten jedoch keine Absicht, das Territorium von Guinea-Bissau zu verlassen. Laut N,Foré MBitna, wenn die Tugas sich immer noch in dem Territorium befinden, denn weil die Guineer vertrödeln, also, jemand müsse handeln, um die Portugiesen aus dem Territorium zu drängen. Der Sänger argumentiert, dass die Portugiesen das Territorium nicht freiwillig verlassen werden. Ob sie wollen oder nicht, werden aber sie Guinea-Bissau verlassen müssen. In dem Ausdruck “ndja fle té biquini dufle bute min santiá buma begue, awe blus ka wiló” betont N,Foré die Fähigkeit der PAIGC, die Portugiesen dazu zu zwingen, das Land der Afrikaner, insbesondere Guinea-Bissaus, zu verlassen.

Übersetzung und Auslegung

Wie viele sind wir, um Krieg gegen die Weißen zu führen?!
Ich frage mich, wie viele wir sind, um gegen die Weißen Krieg zu führen?!
Aber lass uns Gott bitten, ich hoffe, Gott hilft uns.
Die Kinder Guineas sind mutig im Krieg gegen die Weißen.
Die Kinder Guineas sind mutig, Guineer und Kapverdianer.

 

In den ersten und zweiten Versen stellt der Sänger N,Foré Mbitna eine Frage, die gleichzeitig ein Ausruf ist. Dabei erkennt Mbitna die Überlegenheit der kolonialen Militärmacht gegen die PAIGC-Guerillas, sowohl im Hinblick auf das Truppenkontingent als auch auf das Kriegsmaterial und die logistischen Ressourcen. Er fragt sich, wie man gegen die kolonialen Truppen kämpfen kann, wenn sie mit Flugzeugen, Panzern, ausgefeilten Waffen und reichlich logistischen Mitteln ausgerüstet sind?

 

Im dritten Vers, als der Sänger die animistischen Götter beschwört, handelt es sich vermutlich von Irãs, den Geistern von Vorfahren. Die Erdgötter (Tchon) zu beschwören, heißt auch die Seelen der verstorbenen Eltern, Großeltern und Urgroßeltern aufzurufen, sich am Krieg zu beteiligen, also die Portugiesen zu verwirren und deren Pläne zu zerstören. Dabei solle es ebenfalls den PAIGC-Kämpfern Mut und die kugelsichere Kraft geschenkt werden. Die Zeit des Kampfes war von einer starken, traditionellen Religiosität geprägt. Daher kommt es die Hoffnung, den Krieg mit der Unterstützung von Erdgöttern, zu gewinnen.

 

In den vierten und fünften Versen zeigt der Sänger, dass trotz Schwierigkeiten verschiedener Arten, wird es den Kindern von Guinea und Kap Verde der Mut und die Entschlossenheit das Land zu befreien nicht fehlen. Trotz der Überlegenheit der kolonialen Militärmacht glaubten die PAIGC-Guerillas immer daran, die Unabhängigkeit zu erlangen.

Chullage komponiert Bota maz xintidu.

Chullage, Rapper und Aktivist, komponiert den Song Bota maz xintidu aus einer Digitalisierung von Archivmaterial. Seixal, 2018.

Bota mas xintidu, 2018, eine Rundfunkübertragung wird gesampelt.
Rundfunksendung der PAIGC-Informations-dienste.Der dritte Teil des Sonderprogramms zur politischen Situation der kriminellen Kolonialisten im Jahr 1972.” Guinea-bissauisches Kreol und Portugiesisch.
Decolonial aestheSis is an option that delivers a radical critique to modern, postmodern, and altermodern aestheTics and, simultaneously, contributes to making visible decolonial subjectivities at the confluence of popular practices of re-existence, artistic installations, theatrical and musical performances, literature and poetry, sculpture and other visual arts.

 

Decolonial AestheSis: Colonial Wounds/Decolonial Healings – Walter Mignolo and Rolando Vazquez
Theatergruppe der Unterdrückten von Bissau. Regionalsprachen erscheinen mit Absicht ohne Untertiteln.

Mitglieder der Theatergruppe interpretieren Sendungen und Lieder aus dem Bestand des Tonarchivs der Nationalen Rundfunkanstalt neu. Bissau, 2018.

Transkriptionen einer Rundfunkübertragung aus dem Jahr 1972

aus guinea-bissauischem Kreol und Übersetzung ins Portugiesische von Maimuna Sambu.

Erster Auszug, 3:10 Min. bis 4:07 Min. Deutsch, Kreol.

Der Kolonialkrieg ist ein Verbrechen, das die Emanzipation eines Volkes, das beschlossen hat für seine eigene Freiheit zu kämpfen, nicht verhindert. Eine der Folgen davon ist, dass das kolonialisierende Land in zunehmende Schwierigkeiten gerät. Es gab klare Beispiele für eine solche Realität aber der portugiesische Kolonialist tut so, als ob er es nicht gemerkt habe. Da ist es! Nur um uns an die großen Krisensituationen in Frankreich und England zu erinnern: Nachdem die Kolonialregierungen der beiden Länder hintereinander ein Ende fanden, waren es die Kriege gegen die Freiheit anderer Völker, die schließlich die eigene Freiheit gebracht haben. Im Falle Portugals, eines wirtschaftlich zurückgeblieben und in Gefangenschaft stehendes Landes, entstand die Krise längst bevor die Kolonialregierung ihren Krieg gegen die Freiheit unseres Volkes und der Völker Angolas und Mosambiks geführt hatte. 1972 nahm die Krise an Bedeutung zu und wurde sogar für die eigene Freiheit Portugals gefährlicher.

 

Guerra kolonialista i um krimi ke nunka ka tudji liberdadi di un povu ki dissidi luta. I un di resultadus ki ta da, ke sedu pui tera kolonialista ke na ntema fasi guerra na prublema i na kansera kada dia mas garandi. Izemplu klaro di es realidadi ke kolonialista tuga na findji ka odja kata falta. I tchiga no lembra krizi garandi ki pasa na França i na Inglatera. Dipus di guberno kolonialista di kil tera para, um tras di utru, gueras k’e na fasiba kontra liberdadi di utrus povu, ki kaba pa nganha si liberdadi. Na kasu di Purtugal, terra di un ekonomia atrazadu i catibu, krizi kunsa na sedu garandi muitu antis di gubernu para guerra colonialista ke na fasi kontra liberdadi di no povu i di povu di Angola i Mosambiki. Na 1972 es krizi toma inda forma mas garandi i pirigus propi pa liberdadi di Purtugal.

Zweiter Auszug, 14:00 Min. bis 16:15 Min. Deutsch, Kreol.

Ein weiterer Beweis für die Krisensituation in Portugal war die Zunahme der Auswanderung im Jahr 1972. In der Frage der Auswanderung können wir die Verzweiflung, in der sich die portugiesischen Kolonialführer befinden, sehr gut verstehen. Einerseits musste sich die Kolonialregierung zwangsläufig mit der Auswanderung aus Portugal nach Frankreich oder in andere entwickelte Länder Europas einverstanden erklären, da sie weiß, dass dies zur Wirtschaft des Landes beitragen wird, denn die Auswanderer schicken ja Geld ihren Familien in Portugal. Dieses ausländische Geld macht sich die Kolonialregierung zunutze, um ihre Schulden mit anderen Ländern abzubezahlen und Kriegsmaterial zu kaufen. Um die große Bedeutung der Einkünfte portugiesischer Emigranten zu sehen, waren 1971 die Einnahmen Portugals, allein aus der Migrationsklasse, 14 Millionen Kontos Wert. Wenn es aber einerseits gut für die Kolonialregierung ist, ist es andererseits schlecht. Schlecht, weil mit der Auswanderung, oder mit dem Austritt von Arbeitnehmern, der Mangel an Arbeitskräfte, die in der Landwirtschaft, Fabriken, Bergwerken oder anderen Diensten arbeiten, zunimmt. Daher die Rückständigkeit der Landwirtschaft in Portugal. Wir sehen auch den Mangel an allem, was heute in Portugal existiert, Fabriken, Minen, Bergwerken und Diensten. Unter den Emigranten, waren darüber hinaus junge Menschen aus dem Militärdienst geflohen. Auf diese Weise sehen wir das Problem des Mangels an Männern, die in Guinea, Angola und Mosambik in den Krieg ziehen sollen. Einen weiteren Punkt, der der Kolonialregierung ebenfalls Probleme bereitete, ist, dass diejenigen, die nach Frankreich, Deutschland oder in andere Länder geflüchtet waren, auch wenn sie dort ausgebeutet wurden, trotzdem in einem Land leben, in dem sie gelernt hatten, frei zu sein.

 

Utru amostra di krizi na Purtugal, i forma kuma ki emigrasom buri na Purtugal na 1972. I nes prublema di emigrason li ke sedu saída di tarbaduris pa bai buska tarbadju na utrus terra ki no pudi odja mas dritu inda situason di dizesperu ki dirigentes colonialistas tuga st anel gos. Sin. Na un ladu governo colonialista portuguis tem di misti aforsa pa se tarbaduris tarbadja na França i na utrus terras dizinvolvidus di Europa. Kila, pabia dinheru ku kilis ta nganha, e ta mandal pa se parentis na Purtugal. I kil dinheru strangeru ki governo colonialista ta proveita pa menusa se dibidas ke tem ku utrus teras i pa kumpra material di guerra. Pa no odja importansia ki tem dinheru di tarbaduris ki sinta na França i na utrus teras, i tchiga no odja kuma son na 1971 e manda Purtugal dinheru na balur di 14 milhon di kuntu. Ma tambi si kila i bom pa governo colonialista, kila i mau di utru ladu. Mau pabia ku saída kada bias mas tchiu di tarbadjaduris prublema di falta di omid pa tarbadja na Purtugal tantu na labur na fabrika na minas na obra i kada dia mas garandi. A la ki no pudi intindi pabia di ke ki na vinti anu em bes di labur dizenvolvi na Purtugal i mas na atrasa, ala ki pudi intindidu falta di tudu kusa ki tem na Purtugal aos um dia. I krizi ki tem na fabrika, na mina, na obra i na utrus kaus di tarbadju. Fora di kila entri djintis ki na fusi di Purtugal p aba buska bida mindjor na utrus terra di europa tchiu delis i rapasis nobo ki na fusi di tropa. Di es manera utru problema garandi. problema di falta di omis pa miti na tropa i pa manda no terra, Angola i Mosambiki. Tambi utru problema inda ki e saida di tarbadjaduris tisi guvrno colonialista i kuma kilis ki fusi tantu pa França suma pa Almanha o pa utrus terras, mesmu ku tudu splora ke na sploradu la, e na vive na terra nde ke na sina sedu livri.

Österreichisches Phonogrammarchiv, Digitalisierungsvorgang (Pilotprojekt).

Digitalisierungsvorgang des Magnetbands Música Balanta N, Foré. Fotografien freundlicherweise vom österreichischen Phonogrammarchiv zur Verfügung gestellt. Wien, 2018.

Mitglieder der Gruppe Zuhörer der staatlichen Rundfunkanstalt engagieren sich bei den Aufräumarbeiten der Lagerräume. Bissau, 2017.

Bestände des Tonarchivs der staatlichen Rundfunkanstalt Guinea-Bissaus.

Techniker Numo Só im Lagerraum, 2016.

– In der Zeit, in der wir leben, durchdringen und beeinflussen sich alle nationalen Befreiungskämpfe gegenseitig. Der Kampf gegen das klassische System kolonialer Herrschaft, den es, hier wie da, gibt, erstreckt sich beginnend vom Kampf gegen den Neokolonialismus und den Imperialismus. Mit anderen Worten, der Befreiungskampf Guineas hat eine internationale Dimension, denn die PAIGC zielt auf die vollständige Auflösung des Kolonialismus auf dem Kontinent und der, von den westlichen Großmächten an Portugal zur Verfügung gestellten, militärischen, finanziellen und diplomatischen Unterstützung. Der Dynamismus des Befreiungskampfs Guineas, wie der der Befreiungskämpfe in Angola und Mosambik, ist das bedeutendste politische Phänomen des afrikanischen Kontinents in den letzten Jahrzehnten. Beispielsweise haben politische Initiativen in den befreiten Gebieten Guineas die internationalen Resolutionen der Vereinten Nationen übertroffen und galten als das am weitesten fortgeschrittene antikoloniale Bewusstsein.

 

Auszug aus der Abschrift eines Gespräches mit Mário Pinto de Andrade am Rádio Libertação (guinea-bissauischer Rundfunk vor der Unabhängigkeit), abgehört und transkribiert von der PIDE (portugiesische Internationale Polizei und Staatsschutz während der Diktatur), 1967. Abschrift aufbewahrt am Nationalarchiv Torre do Tombo in Lissabon.